Was bringen Hypothekenbroker?

Die Frage zum unwiderruflichen Zahlungsversprechen von vergangener Woche stammt von einem Käufer, der für die Suche nach dem optimalen Hypothekarkredit einen Broker eingeschaltet hat. Diese werben damit, dass sie den Kreditgeber mit den günstigsten Konditionen finden und für den Käufer die ganze Abwicklung erledigen. Tönt in der Theorie und in den Anpreisungen verlockend. Hört man sich aber in der Immobilienbranche um und konsultiert die einschlägigen Blogger-Portale, ist das Urteil durchzogen. Eine Urkundsperson sagte es gegenüber dem Immobilienratgeber so: «Aus Erfahrung hinsichtlich der Dauer des Prozesses, der Erfolgsaussichten und der Einsparungen empfehle ich, direkt mit Instituten zu verhandeln.»

Erste Adressen für die Finanzierung sind aus Sicht des Immobilienratgebers die Hausbank des Käufers, die finanzierende Bank des Bauträgers oder – bei einer Bestandesliegenschaft – das Hypothekarinstitut des Verkäufers. Letztere beide sind vertraut mit dem Bauprojekt bzw. der Liegenschaft. Die Zu- oder auch Absage dieser Institute ist ein wichtiger Gradmesser hinsichtlich Tragbarkeit und des Verkaufspreises. Mit Bauträgern einer Überbauung kann heutzutage auch darüber verhandelt werden, ob er einen Kaufrestbetrag beurkundet oder nicht beurkundet «stehen lässt». Ob nach diesen Erstabklärungen Konkurrenzangebote bei anderen Instituten, bei Versicherungen oder dritten Anbietern eingeholt werden, ist dem Käufer überlassen.

Im Übrigen sind die Konditionen der offerierenden Bank nie sakrosankt. Je besser die Bonität des Schuldners, umso eher lassen sich die Zinssätze noch um einige Basispunkte senken. In dieser Verhandlung sollte sich der Käufer auch erklären lassen, wie die Bank zu allfälligen Abweichungen zu publizierten Konditionen gekommen ist und wie die Bonität verbessert werden kann.