Sind Wohneigentümer nicht mehr kreditwürdig?

Der Immobilienratgeber wird wieder einmal politisch. Die Verfassung verpflichtet den Bund seit 1972 zur Förderung von Wohneigentum. Ein wichtiges Instrument ist dabei die Möglichkeit, Vorsorgegelder zur Finanzierung von Wohneigentum zu verwenden. Von diesem Verfassungsauftrag rückt der Bund immer weiter ab. Unter dem Druck der Nationalbank haben die Institute durch Selbstregulierung die Verwendung der Vorsorgemittel erstmals Mitte 2012 eingeschränkt. Gleichzeitig hat der Bundesrat den antizyklischen Kapitalpuffer aktiviert und verlangt eine höhere Eigenmittelunterlegung für Hypothekarkredite, welche die Mindestanforderungen der Selbstregulierung nicht erfüllen. Diesen Puffer hat er unlängst verdoppelt. Nun wird darüber diskutiert, die Selbstregulierung weiter zu verschärfen.

Vor ein paar Wochen hat der Immobilienratgeber hier auf die zunehmend konservative Schätzung von Kaufobjekten durch die Banken hingewiesen. Dazu kommt ein weiteres Phänomen: die Amortisationspflicht als unüberwindbare Hürde. Im Einzelfall ergeben sich geradezu groteske Situationen, wie nachfolgendes Beispiel zeigt. So wurde die Kreditwürdigkeit eines 55-jährigen leitenden Arztes verneint, weil die Amortisation bis zur Pensionierung nicht gewährleistet ist.

Mit seinem Bremsmanöver nimmt der Bund erhebliche Kollateralschäden am gut funktionierenden Hypothekarmarkt in Kauf. Auf dem Spiel steht nicht weniger als das langfristige Vertrauensverhältnis zwischen Instituten und Kreditnehmern. Diesem brisanten Thema widmet sich die Veranstaltung «Immobilien-Vision Ostschweiz: Nachhaltige Immobilien-Finanzierung» vom Freitag, 21. März 2014, 17:00 bis 19:00 Uhr in der Olma-Halle 9.2 in St. Gallen. Anmeldung nur noch kurze Zeit möglich: www.immomesse.ch > Veranstaltungen oder immobilien.vision@bluemail.ch.

Wir freuen uns über Ihren Besuch an der Immo Messe Schweiz und begrüssen Sie gerne an unserem Stand Nr. 9.1.050.