Mehrfamilienhaus-Sanierung: Empathie für die Mieterschaft

Manchmal ist das Geschirr bereits zerschlagen, lange bevor der erste Hammerschlag ausgeführt wird. Denn schon die Planungsphase einer Mehrfamilienhaus-Sanierung birgt Potential für einen Streit zwischen Vermieter- und Mieterschaft. Bricht ein Konflikt schon früh aus, wurde nicht selten von Seiten des Vermieters ungenügend oder auf die falsche Art informiert. Damit dies nicht passiert, ist es als Vermieter zuerst einmal wichtig, sich klarzumachen, dass für die meisten Mieterinnen und Mieter ihre Wohnung nicht nur der Lebensmittelpunkt ist, sondern auch für Sicherheit und Geborgenheit steht. Ein Eingriff in diese Intimsphäre kann Ängste und Aggressionen auslösen.

Wer dies begriffen hat und sich in seine Mieterschaft hineinfühlen kann, wird im Zusammenhang mit einer Sanierung entsprechend umsichtig kommunizieren. Dazu gehört nur schon, dass die Mieterschaft möglichst früh und gleichzeitig über die Pläne informiert wird. Am besten geschieht dies anlässlich einer Informationsveranstaltung, die auch eine Diskussion mit der Mieterschaft zulässt. Nur wer sich im Vorfeld eingehend mit den möglichen Fragen und Sorgen der Mieterinnen und Mieter auseinandergesetzt hat, wird die passenden Antworten bereit haben.

Je ehrlicher und genauer sich jemand informiert und miteinbezogen fühlt, desto weniger entwickelt sich ein innerer Widerstand. Es gilt zu thematisieren: Weshalb wird saniert? Was bringt die Sanierung der Mieterschaft? Mit welchen Einschränkungen ist während der Bauarbeiten zu rechnen? Gibt es während dieser Zeit eine Mietzinsreduktion? Wie schauen die künftigen Mietpreise aus? Wichtig ist auch, dass die Mieterinnen und Mieter einen detaillierten Plan des Bauablaufs erhalten und über Änderungen stets sofort informiert werden.