Immobilienmarkt trotzt der Krise

Anders als man denken könnte, hat die Corona-Pandemie dem Immobilienmarkt bisher nicht zugesetzt. Im Gegenteil: Die Preise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser sind schweizweit erneut gestiegen. Dies zeigen die aktuellsten Zahlen des Immobilien-Beratungsunternehmens Wüest Partner. Regional sieht es hingegen teilweise anders aus. So verharrten etwa in beiden Appenzell und im Toggenburg die Eigentumswohnungspreise im zweiten Quartal 2020 auf gleichem Niveau wie im Vorjahr. Stark gestiegen sind sie dafür in den Regionen Rheintal, Werdenberg, Wil und Untersee. St. Gallen verzeichnet immerhin einen leichten Anstieg.

Bei den Preisen für Einfamilienhäuser zeigte sich in der Ostschweiz im Vergleich zum Vorjahr eine uneinheitlichere Entwicklung. In der Region Werdenberg und in Appenzell Innerrhoden etwa sanken die Preise, während sie in Ausserrhoden leicht stiegen. Einen Preisanstieg verzeichneten auch St. Gallen, das Thurtal, Untersee und Oberthurgau. Stagnierende Preise wiesen die Regionen Rheintal, Toggenburg und Wil auf. Ein durchschnittliches 5-Zimmer-Einfamilienhaus kostet laut Wüest Partner derzeit im Toggenburg rund 566’000 Franken, in Wil 755’000 Franken und in St. Gallen um die 861’000 Franken.

Eine weniger starke Dynamik zeigten die Mietwohnungen auf. Im Vergleich zum Vorjahr stagnierten die Mietpreise in allen Regionen – bis auf Appenzell Innerrhoden. Dort zogen die Mietzinsen sogar leicht an. Eine durchschnittliche 4-Zimmer-Wohnung kostet derzeit laut Wüest Partner in der Region Toggenburg rund 1170 Franken, in St. Gallen 1350 Franken oder im Gebiet Untersee 1470 Franken Miete pro Monat. Während bei den Mietwohnungen die Leerstandsquote Ende 2019 schweizweit bei 2.7 Prozent lag, verzeichnete die Region Ostschweiz mit 4 Prozent einen deutlich höheren Wert – dieser entspricht 9100 leer stehenden Mietwohnungen.