Immobilienbewertung: Online oder persönlich?

Immobilien sind teure Handelsprodukte und für viele die grösste Investition ihres Lebens. Umso mehr möchte man sicher sein, dass der Preis eines ausgeschriebenen Objekts auch dem aktuellen Marktwert entspricht. Oder umgekehrt: Wer eine Immobilie verkauft möchte wissen, wie viel er dafür verlangen kann. Zwei Wege führen dabei zum Ziel: Eine sogenannte hedonische Bewertung, die online durchgeführt wird, oder der Beizug eines versierten Immobilienschätzers. Eine Online-Bewertung, wie sie auf verschiedenen Immobilienplattformen zu finden ist, kostet in der Regel zwischen 300 und 400 Franken. Für einen Schätzer sind mindestens 1000 Franken zu budgetieren, bei komplexen Objekten auch einiges mehr.

Eine hedonische Bewertung eignet sich vor allem für Standardobjekte an gut gefragten Lagen. Also beispielsweise für eine Eigentumswohnung in der Stadt oder ein typisches Einfamilienhaus in einer Agglomerationsgemeinde. Bei der hedonischen Methode werden mehrere Dutzend Parameter zum Objekt sowie seiner Lage erfasst und von einem Computerprogramm mit Hilfe einer Datenbank bewertet. In dieser sind die Eckwerte tausender Immobilientransaktionen hinterlegt. Die hedonische Methode nutzen auch viele Immobilienmakler und Banken, um Objekte für den Verkauf oder die Erteilung eines Kredits zu bewerten.

Für spezielle Liegenschaften, etwa Liebhaberobjekte oder geschützte historische Bauten, eignet sich die Online-Bewertung nicht. Hier braucht es einen Schätzer mit entsprechender Erfahrung – etwa ein Mitglied der Bewertungs-Expertenkammer des SVIT oder des Schweizer Immobilienschätzer Verbands. Ein solcher Schätzer besichtigt das Objekt vor Ort, studiert alle Unterlagen und kann durch sein Fachwissen auch spezielle Faktoren in die Preisermittlung einbeziehen.