Hypothek: Wenn es finanziell eng wird

Über 1000 Milliarden Franken beträgt derzeit die Summe der Hypotheken bei den Schweizer Finanzinstituten. Manch ein Schuldner wird sich in den letzten Monaten gefragt haben, ob ihn die Corona-Krise und die Rezession diesbezüglich in Schwierigkeiten bringen könnten. Immerhin sind Hypothekarzinsen trotz allen Umständen zu bezahlen und bei vielen Verträgen besteht auch die Pflicht zur Amortisation der Schuld. Die gute Nachricht ist: Gerade aufgrund der Krise dürften die Hypothekarzinsen noch für längere Zeit auf dem momentanen Tiefststand verharren. Die meisten Eigenheimbesitzer sollten mit den Zinszahlungen also keine Probleme haben.

Sind zusätzlich aber noch hohe Amortisationen zu tätigen und kommen aufgrund der persönlichen Situation vielleicht noch weitere finanzielle Probleme dazu, dann könnte es für den einen oder anderen eng werden. In einem solchen Fall lohnt es sich oft, den Hypothekargeber über die Situation zu informieren. Gerade wenn es für das Finanzinstitut absehbar ist, dass sich die Situation mittelfristig wieder verbessert, wird es als Überbrückung unter Umständen für eine gewisse Zeit auf die Amortisationszahlungen verzichten oder die geschuldeten Hypothekarzinsen auf die Hypothek schlagen. Aufgrund der momentan sehr tiefen Zinsen werden die Banken hingegen einem schlichten Aufschub der Zinszahlungen eher nicht zustimmen. Das eventuelle Risiko beim Gang zur Bank: Diese könnte die Anfrage auch zum Anlass nehmen, den Kredit zu kündigen.

Bei Geschäftsimmobilien sieht die Situation derzeit heikler aus. Aufgrund der Corona-Krise können diverse Unternehmen ihre Mieten kaum mehr voll bedienen. Dies könnte dazu führen, dass die Besitzer einer Geschäftsimmobilie wiederum in Zahlungsnot gegenüber ihren Hypothekargebern geraten. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, mit dem entsprechenden Finanzinstitut lieber früher als später das Gespräch zu suchen.