Bewirtschaftung selber übernehmen oder extern in Auftrag geben?

Die Bewirtschaftung eines Mehrfamilienhauses ist anspruchsvoll. Auf der einen Seite stehen die Bedürfnisse des Eigentümers, der eine möglichst gute Rendite erzielen möchte, ohne dafür einen allzu grossen Aufwand leisten zu müssen. Auf der anderen Seite sind da die Mieter, die einen maximalen Wohnkomfort zu einem möglichst tiefen Mietzins, eine gepflegte Liegenschaft sowie eine speditive Bearbeitung ihrer Anliegen erwarten. Diese oft divergierenden Ansprüche zur Zufriedenheit aller unter einen Hut zu bringen, ist die Aufgabe der Liegenschaftsverwaltung – auch Immobilienbewirtschaftung genannt.

Die Verwaltung einer Immobilie umfasst drei Hauptbereiche: die technische, die finanzielle und die administrative Bewirtschaftung. Bei der technischen Bewirtschaftung geht es einerseits darum, kleinere Mängel an der Immobilie möglichst schnell zu beheben und andererseits, den Unterhalt oder auch die Sanierung des Objekts und der haustechnischen Anlagen langfristig zu planen. Die finanzielle Seite umfasst die korrekte Buchhaltung und Liegenschaftsabrechnung. Denn nur wer weiss, wofür und in welcher Höhe Geld ausgegeben, beziehungsweise eingenommen wurde, kann eine Liegenschaft rentabel betreiben. Ins selbe Ressort gehören ausserdem die Nebenkostenabrechnungen oder die Kontrolle der Mietzinseinnahmen. Die administrativen Aufwendungen beinhalten unter anderem Mietzinsberechnungen, die Suche nach Mietern, die Vornahme von Wohnungsübergaben, den Abschluss von Mietverträgen oder die Anstellung und Betreuung eines Hauswarts.

Diese Aufgaben benötigen viel Zeit und setzen ein fundiertes Wissen des Immobilien-, insbesondere des Mietrechts voraus. Ausserdem geht es dabei schnell einmal um Vermögenswerte von einigen Millionen Franken. Deshalb gilt die allgemeine Empfehlung: Die Bewirtschaftung von Mehrfamilienhäusern mit mehr als vier bis sechs Wohnungen sollte an eine professionelle Liegenschaftsverwaltung delegiert werden.