Wer erstmals ein Haus oder eine Wohnung erwirbt und dafür eine Hypothek benötigt, wird auch mit dem Thema «Schuldbrief» konfrontiert. Jedoch wissen die wenigsten, was es genau damit auf sich hat. Die folgenden Erklärungen erläutern, was ein Schuldbrief ist und warum es ihn braucht.
Grundsätzlich stellt ein Schuldbrief ein Grundpfandrecht dar, das eine persönliche Geldforderung absichert. Wenn eine Bank also ein Hypothekardarlehen vergibt, sichert sie sich mit einem Schuldbrief ab. Diese Sicherheit stellt die Immobilie dar, die mit dem Kredit finanziert wird. Zahlen die Eigentümer:innen den Zins für den Kredit über längere Zeit nicht mehr, kann die Bank von der Vereinbarung zurücktreten. Damit wird die gesamte Kreditsumme sofort fällig. Falls die Schuldner:innen die Forderung nicht begleichen können, hat die Bank das Recht, auf die entsprechende Immobilie zurückzugreifen und diese zu verwerten. Mit dem daraus erzielten Erlös deckt sie die Kreditsumme sowie die aufgelaufenen Zinsen. Das geht rein rechtlich aber nur, wenn die Bank als Kreditgeberin im Besitz eines Schuldbriefs ist.
Deshalb verlangt die Bank von der schuldenden Person, einen solchen Schuldbrief zu ihren Gunsten errichten zu lassen. Damit ein Schuldbrief gültig ist, muss er notariell beurkundet und im Grundbuch eingetragen werden. Die Kosten dafür variieren von Kanton zu Kanton. Sie hängen von der Höhe der Pfandsumme sowie von den Notariats- und Grundbuchgebühren ab. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus ist mit ca. 2‘000 Franken zu rechnen. Die im Schuldbrief aufgeführte Schuldsumme wird mindestens so hoch angesetzt wie der Hypothekarkredit. Meist verlangen die Finanzinstitute dennoch einen leicht höheren Wert. Damit sichern sie nicht nur den Kredit ab, sondern auch nicht bezahlte Zinsen.
Bis ins Jahr 2012 wurden die Schuldbriefe auf Papier ausgestellt, seither ist der sogenannte Registerschuldbrief die Regel. Dieser wird ausschliesslich digital im Grundbuch eingetragen, kostet weniger und kann im Gegensatz zu einem physischen Dokument auch nicht verloren gehen.